Arbeitszeugnis: Diese Codes solltest du kennen

Arbeitszeugnis: Diese Codes solltest du kennen

Arbeitszeugnisse sind oft verklausuliert – und die eigentliche Bewertung versteckt sich hinter wohlklingenden Formulierungen. Mit ein paar Tricks kannst du dein Arbeitszeugnis richtig lesen und herausfinden, wie gut dein ehemaliger Arbeitgeber dich wirklich bewertet hat. Wenn du dich bewirbst, möchtest du das Unternehmen im besten Fall direkt von dir überzeugen. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist, deine Skills richtig zu präsentieren. Aber: Nicht jede Fähigkeit gehört automatisch in die Bewerbung. Welche Hard Skills dir Pluspunkte bringen – und was du lieber weglassen solltest – erfährst du hier. Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist eine große Sache und du möchtest alles richtig machen. Wir stellen dir zehn praktische Tipps vor, die unabhängig von der Branche und dem Job immer gelten und dir helfen, bei deinem potenziellen Arbeitgeber zu punkten.

So erkennst du die versteckten Noten

Ob dein Chef mit deiner Leistung zufrieden war, lässt sich meist an typischen Formulierungen erkennen. Hier eine kleine Übersicht, wie du die gängigen Codes richtig deutest:

  • Note 1 (sehr gut): „… zur vollsten Zufriedenheit“ oder „… Erwartungen immer und in allerbester Weise erfüllt“. Auch „… außerordentlich zufrieden“ und „… Verhalten war stets und in jeder Hinsicht vorbildlich“ sind klare Hinweise auf eine sehr gute Bewertung.

  • Note 2 (gut): Formulierungen wie „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ oder „zu unserer vollsten Zufriedenheit“ deuten auf eine gute Leistung hin. Im Unterschied zur Bestnote fehlen hier oft die stärksten Superlative.

  • Note 3 (befriedigend): Hier steht oft „zu unserer vollen Zufriedenheit“ oder „stets zu unserer Zufriedenheit“ – klingt nett, ist aber eher mittelmäßig.

  • Note 4 (ausreichend): Wenn dein Zeugnis sagt, dass du deine Aufgaben „zu unserer Zufriedenheit“ erledigt hast, bedeutet das eher: gerade noch okay.

  • Note 5 (mangelhaft): „… hat die Aufgaben größtenteils erfüllt“ klingt neutral, meint aber: eher schwach.

  • Note 6 (ungenügend): „… konnte den Aufgaben nicht gerecht werden“ – hier wird’s eindeutig negativ.

Achtung bei diesen versteckten Kritikpunkten

Manchmal schleichen sich trotz einer scheinbar guten Gesamtnote kleine Sticheleien ins Zeugnis ein. Solche Sätze wirken auf den ersten Blick harmlos, sind aber kritisch gemeint:

  • „Er zeigte stets Verständnis für seine Arbeit“ → klingt nach Engagement, heißt aber oft: Er hat nicht viel gemacht.

  • „Er arbeitete mit größter Genauigkeit“ → kann bedeuten: zu langsam und zu detailverliebt.

  • „Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war stets vorbildlich“ → klingt gut, aber die Reihenfolge ist verdächtig: Der Vorgesetzte sollte zuerst genannt werden.

  • „Er war ein geschätzter Gesprächspartner“ → kann darauf hindeuten, dass du lieber gequatscht als gearbeitet hast.

Was tun bei schlechter Bewertung?

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Zeugnis dir nicht gerecht wird, hast du das Recht, es anzufechten. Sprich mit deinem ehemaligen Vorgesetzten, sammle Belege für deine Leistungen und bitte um eine bessere – aber realistische – Formulierung.